[3] Wille und dessen Ausdruck

08.02.2022

 Was will ein Stein? Was willst du und warum? Über die Tiere und Pflanzen gehe ich zu den wohl unwollensten Entitäten des Seins.


Das Ich oder das Ich etwas will sollte unstrittig sein, obwohl wir auch hier philosophischen Zweifel anmelden könnten. Das Wollen ist eine so zentrale Kategorie, dass der Burden of Prove in meinem Werk darin besteht, den Willen und das Wollen den Steinen zuzuschreiben. In diesem Schritt besteht wohl das irritierenste Moment meiner Moral, denn diese Zuschreibung deckt sich selten mit der Alltagserfahrung der meisten Menschen.

Ein scheinbarer einfacher Weg, der schon etliche Male vorher gegangen worden ist, braucht so viele unerfahrbare Vorraussetzungen, dass es einer Religion ähnlicher ist als einer Philosophie. Ich werde für meinen Zwischenschritt der wollenden Steine keine spirituellen oder esoterischen Axiome einsetzen

Mein Weg führt mich über die Merkmale menschlichen Wollens, um überhaupt die Begriffe Wille und Wollen fassbar zu machen zu, zu der Frage, warum wir Menschen den in diesem Bereich ontologisch annehmen, wir seien so unglaublich einzigartig. Nicht-antropozentrische Moralvorstellungen sollen meine Brücke sein, über die ich immer weiter an das Ende des Kosmos schreite, um zu finden was ich finden will: den wollenden Stein.

Ein Kleinkind schreit nach Kecksen. Hier ist Wollen offensichtlich oder besser offenhörlich. Aber auch in einer Schlange vor einem Marktstand stehen die Wartenden wollend sich die Beine in den Bauch. Oder auch in einem Mensch der leicht vorgelehnt auf dem Geländer einer hohen Brücke mit dem Blick in den Abgrund steht.

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